Bütikofer Adrian
Adrian Bütikofer wurde 1960 in Kirchberg BE geboren und arbeitet seit 1998 als freischaffender Künstler. An der 9. Schweizerischen Triennale der Skulptur ist er mit der monumentalen Installation «Verrückte Welten» präsent. Die Grundform der in ihrer Konstruktion transparent angelegten Installation ist jene eines Hauses. Dieses jedoch scheint aus den Fugen geraten und befindet sich somit in bedenklicher Schieflage. Ermöglichen die aus Latten gefertigten Wände die Durchsicht, sind Fenster und Türen hingegen mittels Platten von innen her verschlossen. Das Spannungsfeld zwischen Innen und Aussen sowie zwischen Isolation und Offenheit lässt Fragen der Einsamkeit, des Rückzuges und der Ausgrenzung innerhalb einer pulsierenden Gesellschaft aufkommen. So werden die vermeintliche Behausung und ihre Umgebung zum eigentlichen Gedankenraum, in welchem die Grenzen zwischen individueller Realität und der Wirklichkeit eines gesellschaftlichen Gefüges verwischt werden. Vermittelt die Transparenz der Konstruktion die scheinbare Möglichkeit eines Austausches von Innen und Aussen, bleibt er faktisch unmöglich. Wer sich im Haus befindet, ist auf seine eigene Welt und auf sich selbst zurückgeworfen. Das Periskop im Inneren des Hauses symbolisiert den innigen Wunsch nach dem Kontakt mit der Aussenwelt. Adrian Bütikofers Installation wird somit zur kraftvollen Metapher für eine verrückte, aus ihren sozialen Fugen geratene Welt, welche die Vereinsamung zulässt. Zugleich fungiert sie als lauter Aufruf zur Integration eines jeden Individuums und zur intakten Kommunikation innerhalb der menschlichen Gemeinschaft.
Zitat
«Wir sind eine Gemeinschaft aus Individuen, deren Verletzlichkeit allgegenwärtig ist und doch so oft übersehen wird. Auch das Fragile braucht Raum und Zuspruch, weil es Teil des grossen Ganzen ist.»