Dilitz Mario
Der österreichische Bildhauer Mario Dilitz wurde 1973 in Innsbruck geboren. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er an der Fachhochschule für Holzbildhauerei St. Ulrich in Italien. Seit 2004 ist Mario Dilitz als freischaffender Künstler tätig. Seine in Holz und Bronze gehaltenen Werke bestechen bereits auf den ersten Blick durch ihre ausserordentlich präzise handwerkliche Ausführung. Den meisten seiner Figuren ist eine klare skulpturale Linienführung sowie eine statische, primär auf die Frontalansicht ausgelegte Haltung eigen. Der Körperbau von Mario Dilitz’ Skulpturen zeichnet sich durch einen jugendlichen Charakter aus, die Gesichtszüge sind in bloss stilisierter Form realisiert. Trotz ihrer distanzierten und zurückhaltenden Pose, welche mit einer nahezu auratischen Ausstrahlung einhergeht, wirken die in den Skulpturen des Österreichers dargestellten Gestalten verletzlich und auf eine fremdartig anmutende, stets in sich gekehrte Weise beseelt. Die Verletzlichkeit der Einzelnen und der Gesellschaft manifestiert sich sodann auch in den Attributen der einzelnen Individuen. Hält die eine Figur ein Kuscheltier, trägt eine andere wiederum überdimensionierte Boxhandschuhe, während sich auf dem Rücken einer dritten Gestalt die Flügel eines Bombers zu entfalten scheinen. Auf diese Weise gelingt es Mario Dilitz, existenzielle Fragen des Daseins sowie gesellschaftskritische Aspekte gleichermassen aufzugreifen und künstlerisch zu verarbeiten. Mit seinen Skulpturen eröffnet Mario Dilitz somit einen diskursiven gedanklichen Raum, ohne jedoch der Versuchung nachzugeben, ihn selber mit den Antworten auf die Fragen zu füllen, welche seine Werke bei den Betrachter:innen aufwerfen.
Zitat
«Ich sehe meine Skulpturen als eine Art Projektionsfläche für die Betrachtenden, auf gewisse Weise vielleicht sogar einen Spiegel. Aus diesem Grund strebe ich nach einem möglichst neutralen Gesichtsausdruck bei meinen Skulpturen. Wenn sich jemand auf das Kunstwerk einlässt, wird es von dem ganz eigenen, aktuellen emotionalen und intellektuellen Standpunkt dieser Person aus interpretiert. Es wird so zum Werk dieser Person.»