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Eilergerhard Anke

Deutschland

Anke Eilergerhard wird für ihre einzigartige, oft humorvolle künstlerische Position weltweit hoch angesehen. Seit über dreissig Jahren entstehen Kunstwerke in ihrem unerschöpflichen Tortenuniversum. Seit 2004 fokussiert sie auf die skulpturale Form der Sahnehaube. Im Gras liegen, Wolken beobachten und Süsses essen. Dies ist die Art der idealisierten Kindheitserinnerung, welche die Werke der Künstlerin zunächst hervorrufen und damit die durch das Glückshormon Dopamin verstellte Wahrnehmung der Betrachtenden täuschen.

Das dreiteilige Skulpturenensemble HYSTERISCHE BALANCE fasziniert durch seine einzigartige Darstellung und symbolische Tiefe. Jede der Skulpturen besteht aus zwei überdimensionalen «Sahnehauben», die gespiegelt miteinander verschmelzen und auf ihren zarten Spitzen im Rasen des Kurparks in Bad Ragaz zu tanzen scheinen. Sie präsentieren sich in den Farben Schwarz, Rot und Gold. Die Farben sind nicht zufällig gewählt, sondern repräsentieren die Farben der Flagge der Bundesrepublik Deutschland, des Herkunftslandes der Künstlerin, und geben dem Werk eine politische Dimension. Die Leichtigkeit und die Harmonie, die aus dieser Verschmelzung hervorgehen, stehen im Kontrast zur scheinbar fragilen Statik, welche die Skulpturen auf ihrem schmalsten Punkt balancieren lassen. Anke Eilergerhards Spiel mit der Balance und der Farbgebung erzeugt eine surreale Atmosphäre, die die Betrachter:innen dazu einlädt, über die offensichtliche Schönheit hinauszuschauen. Die Skulpturen symbolisieren die instabile Realität unserer Zeit. Die Suche nach Balance, die durch die subtile Verschmelzung der Sahnehauben dargestellt wird, wird zu einem tiefgreifenden Sinnbild für die Unbeständigkeit und Unvorhersehbarkeit unserer Welt und ihrer Ordnung. 

Zitat

«Meine Beobachtungen und Erfahrungen sind Basis jeder meiner Arbeiten. Es geht mir darum, Dinge sichtbar zu machen, die ich nicht in Worte fassen kann und die dennoch universell sind. Wir leben in einer extrem visuell fixierten Gesellschaft, kein Sinn kann so getäuscht werden wie der Sehsinn.»

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