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Frommelt Beate & Hohmeister Carla

Liechtenstein & Schweiz

Die raumgreifenden, aber filigranen Fadeninstallationen der 1973 geborenen Liechtensteiner Künstlerin Beate Frommelt lassen die Betrachter:innen Teil eines faszinierenden räumlichen Spiels aus Licht und Linie werden. Die Frage nach der Konstanz menschlicher Wahrnehmung taucht auch im installativen und malerischen Werk von Carla Hohmeister stets auf (* 1973). An der Bad Ragartz 2024 zeigen die Künstlerinnen ein Gemeinschaftswerk, das eigens für den mitten in Bad Ragaz gelegenen Schopf konzipiert wurde. Dieser ist laut Überlieferung der ehemalige Milchhof des Klosters Pfäfers. Die Geschichte und der Einfluss des Klosters inspirierten die Künstlerinnen zum grossformatigen Triptychon «Der Stoff unserer Landschaft». Die textilen Objekte zeigen Details aus Darstellungen und aus Elementen der Architektur der Klosterkirche. Im Werk, welches zentrale Merkmale des Barocks zitiert, spielen insbesondere die Schaffung von Raumillusion, die Formensprache sowie Symmetrie und Farbigkeit wesentliche Rollen. Durch die grossformatig angebrachten Kreuzstiche entsteht ein optisches Phänomen: aus der Nähe gleichen die Arbeiten abstrakten Pixel-Wolken, die sich erst aus der Distanz zu einem Bild verdichten und den Blick, den Prinzipien der barocken Architektur folgend, nach oben lenken.

Die Wahl des Fadens als Material schafft Bezug zur historischen Bedeutung der Textilindustrie in der Region. Der Faden für sich ist ein «Ding ohne Eigenschaften». Erst durch seine Verarbeitung nimmt das Material – zur Textur verwoben – seine gestalterische Bestimmung an. «Der Stoff unserer Landschaft» spiegelt die Textur des Ortes, der geprägt ist durch die klösterliche Tradition und die Geschichte der Textilindustrie. 

Zitat
«Mit 20 000 Stichen Stoff gewordene Geschichte.»

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