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Grüter Max

Schweiz

Mit seinen Werken gelingt es dem Schweizer Künstler Max Grüter (*1955 in Adliswil), die Betrachter:innen immer wieder aufs Neue zu überraschen. So erscheinen etwa die «Erdtaucher» unvermittelt an Orten, an denen sie niemand vermuten würde. Wirken die mit Taucherbrille ausgestatteten Betonbüsten auf den ersten Blick schlicht skurril, entfalten sie sodann aufgrund ihres absurden Erscheinungsbildes einen spannungsvollen Dialog mit der jeweiligen Umgebung. Auf diese Weise unterläuft Max Grüter gekonnt das uns gewohnte Bild der Lebenswelt und eröffnet uns so den gedanklichen Raum, unsere Wahrnehmungen, Erkenntnisse und Realitäten angesichts der im Werk vorgestellten Alternative zu hinterfragen. Zu irritieren vermag auch die skulpturale Installation «Tankmal» – ein veritables Denkmal für eine Tankstelle, in dem sich drei orangene gusseiserne Tankwarte scheinbar selbst betanken. Ganz dem von Max Grüter für sein Werk kreierten Leitbegriff «freidimensional» folgend, ebnet die monumentale Installation die Wege zu verschiedenen Themenfeldern: Das in der Tradition verankerte Denkmal ist ebenso angesprochen wie das sich in den letzten Jahrzehnten beinahe inflationär verbreitende Mahnmal. Assoziationen an die zunehmende Dringlichkeit der nachhaltigen Energiegewinnung und sorgfältigen Verwendung von Ressourcen werden wach, das Nachdenken über in sich geschlossene Kreisläufe und Systeme in der Natur, der Wirtschaft und der Wissenschaft wird angeregt. Wie sich wiederum der Mensch in einer immer komplexer und anonymer werdenden Welt fühlen kann, führt uns Max Grüters «Raumableiter» vor Augen. Die hochtechnisierte Hülle eines Raumanzuges schützt den Körper zum einen vor äusseren Einflüssen. Zum anderen aber stellt sich im Inneren der bergenden Hülle Stille, Isolation und Verlassenheit ein.


Zitat
«Ähnlich existenziell wie in der realen Forschung und Raumfahrt will auch ich mich mittels meiner künstlerischen Mittel in unbekanntes Terrain wagen. Als Sinnbilder dienen mir dafür menschliche Figuren in der Ausrüstung von Raumfahrern, Testpilotinnen, Tauchern etc. Ich verstehe diese im höchsten Mass geschützte Körperlichkeit als zeitgenössischen Gegenentwurf zu Darstellungen von menschlicher Nacktheit in der Kunst.»

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