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Loewit Georg

Österreich

Die Werke des 1959 in Innsbruck geborenen Künstlers Georg Loewit vermögen stets aufs Neue zu überraschen: Präsentiert sich die Rückenansicht seiner Figuren in realistischer Formensprache, entwickeln sie über eine abstrahierte Seitenansicht eine vollkommen glatte Vorderseite. Die gewohnte Lesbarkeit im Sinne einer vollplastischen Skulptur wird durchbrochen, um an der vermeintlichen «Fehlstelle» – der glatten Schnittfläche – eine neue Projektionsfläche entstehen zu lassen. Der Ausfall der klassischen Schauseite irritiert gewohnte Seherfahrungen, ohne jedoch die Dreidimensionalität der Figur infrage zu stellen. Der scharfe Umriss der Silhouette verdichtet das Typische der Protagonistinnen und Protagonisten und erweitert den Raum für eigene Assoziationen und Wahrnehmungen. Die Arbeiten spielen mit Momenten der Irritation und hinterfragen Seherfahrungen und Erwartungshaltungen. Sowohl die glatte Schnittfläche an der Vorderseite als auch die real ausgeführte Rückenansicht definieren als gleichwertige Schauseiten typische Wesensmerkmale der einzelnen Protagonistinnen und Protagonisten in zwei komplett verschiedenen Formensprachen. Die Frage, die sich die Porträtkunst seit Jahrhunderten stellt, nämlich inwieweit man von der äusserlichen Ansicht auf das Wesen von Einzelnen schliessen kann, wird in Georg Loewits Arbeit auf den gesamten Menschen und seine typischen Haltungen erweitert.

Zwei der insgesamt sechs Werke, die Georg Loewit an der diesjährigen Triennale zeigt, sind eine Hommage an die Gründerin und den Gründer der Bad Ragartz, Esther und Rolf Hohmeister.

Zitat

Als ich mich sehr jung für den Weg der Kunst entschied, fragte mich meine besorgte fünffache Mutter: Was schreiben deine Kinder einmal bei «Beruf des Vaters»?

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