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Schultze Klaus & Haug Nica

Deutschland

Der deutsche Bildhauer Klaus Schultze (* 1927) gilt als einer der wichtigsten Keramik-Künstler der Gegenwart. Er und die bekannte Keramikerin Nica Haug (* 1958) sind zusammen an der 9. Schweizerischen Triennale der Skulptur mit dem Werk «Die Mauer» präsent. Begegnen uns die Werke von Klaus Schultze und Nica Haug formal stets als archaische, monolithisch anmutende Kompositionen, sind sie zugleich von liebevoller und kluger Poesie beseelt ebenso wie von verspielter, fantasievoller Fabulierlust. In ihrer unverwechselbaren Bildsprache erzählen die in Keramik auf den skulpturalen Träger aufgebrachten, farbenfrohen kubischen Motive Geschichten von Zweisamkeit, Einsamkeit und gesellschaftlichem Miteinander in einer stets komplexer und grauer werdenden Lebenswelt. Auf spielerische Weise führen uns die Werke von Klaus Schultze und Nica Haug zurück in die Gedankenwelt «der kindlichen Unbekümmertheit» (Klaus Schultze), deren «Freigabe» ein erklärtes künstlerisches Ziel in seinem Schaffen darstellt. Die Werke von Klaus Schultze und Nica Haug sind somit nicht nur im Sinne poetischer künstlerischer Interventionen zu lesen, vielmehr stellen sie einen wirkungsmächtigen kritischen Gegenentwurf dar: jenen einer entfremdeten und von Verletzung, Leid, Krieg und Armut geprägten Lebenswelt.

Zitat
«Als ich 1969 in Siena die Ziegelarchitektur erlebte, traf es mich wie ein Schlag, denn mir wurde als Keramiker plötzlich bewusst, welche Chancen auf mich warteten: Mit dem Ziegel liessen sich grosse Skulpturen bauen. Ich musste also das Mauern und das Sägen erlernen. Und je mehr man sich mit dem grob scheinenden Material beschäftigt, umso mehr Gestaltungsvarianten offenbaren sich: Man kann das Mauerwerk modellieren, Glas und Keramik darin einbetten sowie den Ziegel färben und tiefe Spuren in ihm hinterlassen»

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