Vionnet Nicolas & Sibum Wouter

Nicolas Vionnet (1976 in Basel geboren) und Wouter Sibum (1980 in Amsterdam geboren) sind zwei Künstler, die projektbezogen als Duo in den Bereichen Installation und Kunst im öffentlichen Raum arbeiten. An der 9. Schweizerischen Triennale der Skulptur zeigen sie ihr Gemeinschaftswerk «Nebenbei». Die Installation beschäftigt sich mit der Wahrnehmung der Isolation, mit der sich die Menschen unter anderem im Kontext der Pandemie zu Hause oder auch in der Natur auseinanderzusetzen hatten. Bereits von Weitem bietet sich den Passant:innen ein sonderbares Bild: Eine verspielte Wasserfontäne steigt rhythmisch aus einem 40 Fuss-Seecontainer empor und verschwindet wieder. Der überdimensionierte Springbrunnen inmitten des Dorfzentrums präsentiert sich als anziehendes Element, welches dazu einlädt, sich ins Innere des Containers zu begeben. Dort finden sich die Besucher:innen inmitten einer idyllischen Gartenlandschaft mit Teich wieder. Zwar sind die Geräusche, die Gerüche und die Witterung der Aussenwelt auch hier noch wahrnehmbar, dennoch eröffnet das Innenleben des Containers eine Parallelwelt, in welcher sich die tägliche Routine für einen kurzen Augenblick vergessen lässt. In diesem Moment des Innehaltens kann das Gefühl der Isolation bewusst oder unbewusst auf eine neue und vielleicht auch positive Art erlebt werden.

Im Weiteren provoziert die Arbeit eine Auseinandersetzung mit dem Wesen der Skulptur selbst. Die Wasserfontäne mit ihrer flüchtigen Erscheinungsform sowie die organischen Strukturen im Inneren, welche in klarem Kontrast zur technischen und metallenen Hülle des Containers stehen, regen dazu an, den klassischen Begriff der Skulptur zu überdenken und die Skulptur als solche neu zu interpretieren.

Zitat

«Wir interessieren uns für Interventionen, welche sich der Umgebung annähern und mit ihr in einen Dialog treten, ohne dass eine Unterordnung entsteht. In diesem Dialog öffnet sich ein Spannungsfeld.»