Zur Künstler:innen Übersicht

Wiese Martin

Deutschland

1958 geboren, studierte Martin Wiese zuerst Architektur in Essen. Es folgten eine Lehre als Steinmetz im Münsterland und die Meisterausbildung zum Steinbildhauer in Freiburg im Breisgau. Martin Wieses Werke entfalten einen spannungsvollen Dialog zwischen kraftvollen, nur rudimentär bearbeiteten Elementen und ebenso meisterhaft wie feinfühlig ausgeführten Passagen. Bei der Skulptureninstallation «Römische Reihe», die sich aus insgesamt sieben Skulpturen zusammensetzt, handelt es sich um die Inszenierung einer zufälligen Begegnung. Jede Skulptur umgibt eine eigene Aura von mutiger, nachdenklicher, träumender, freudiger, verwegener oder auch liebevoller Anmutung.
In der Gruppe erfährt jede dieser Anmutungen grössere Stärke und Präsenz in einem interaktiven Diskurs. Durch die Drehbarkeit der Köpfe treten die einzelnen steinernen und bronzenen Individuen in einen sprachlosen Kontakt, den die Betrachtenden spielerisch in Szene setzen können. Die Veränderungen lassen die Gruppe das eine Mal still und harmonisch erscheinen, während sich in anderer Ordnung eine dynamische Dramatik ergibt. In der Werkgruppe «Gaia, König und Dame» wiederum steht Gaia, die Schöpferin und Weltenmutter, monolithisch im Hintergrund. Im Vordergrund die Skulpturen König und Dame oder auch Adam und Eva oder Mann und Frau. Durch die rotierende Beweglichkeit der Köpfe ist eine Interaktion untereinander möglich, es zeigt sich die beinahe komödiantische Wechselhaftigkeit und Voraussehbarkeit der Menschheit im allumfassenden Universum.

Zitat

«Er lebt! Sie lebt! Er lebt! Er schläft nur. Sie schläft und wartet auf ein neues Leben. Der Körper, der dort steht, ist nicht tot. Er hat nämlich nie gelebt. Er ist mein Werk! Ich habe ihn zusammengesetzt aus all den Brocken, die ich mir selbst aus Steinbrüchen und von den Feldern geholt habe. Überall her!»

Das könnte Sie auch interessieren