Hofer Karin
Im Emmental aufgewachsen, absolvierte die Schweizer Künstlerin Karin Hofer ihr Studium der Bildhauerei an der Kunstschule Edith Maryon in Freiburg i.B.. Sind die im kraftvollen, rohen Duktus der Kettensäge aus einem Stück gearbeiteten Skulpturen von Karin Hofer einerseits von Humor und Ironie getragen, werfen sie andererseits ernste Fragestellungen auf. An der Bad Ragartz ist die Künstlerin mit der Werkserie „Liebe, Verantwortung und Zukunft“ vertreten. Die motivischen Kernthemen sind der Mensch und die Erde. Die menschliche Figur tritt in diesem Kontext stets in direktem, inhaltlichem Bezug zur Erdkugel auf. Während die kleinen gedrungenen „Erdhalter“ die Weltkugel kaum zu stemmen vermögen, geniessen ein Mann und eine Frau andernorts die „Gute Aussicht“, die Ihnen der blaue Planet bietet. Für einmal nicht als Mann, sondern als Frau tritt das in der Kunstgeschichte häufig mythologische Motiv des Titanen „Atlas“ auf, der – oder eben die – das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der Welt stützt. Das einstmals intakte und im Laufe der Geschichte entfremdete Verhältnis zwischen dem Menschen und Natur manifestiert sich Hofers Werkserie in der Skulptur „Kiss the world“, die das innere Kind symbolisiert, das eine noch ungestörte Beziehung zur Natur hat. Der Werkzyklus wird durch eine Figur beschlossen, die unter grossem Druck und in tiefer Demut den Erdball auf dem Rücken trägt, ohne unter der enormen Last zusammenzubrechen. Und so ist es denn jeder gewaltige Druck, der den Menschen aufwecken und dazu bringen soll, in Demut auf die Vergangenheit und die Gegenwart zu blicken. Gleichzeitig soll er dazu angeregt werden, Verantwortung zu übernehmen um so die Zukunft aktiv, liebevoller und hoffnungsvoller zu gestalten.
Zitat
«Einer inneren Sehnsucht folgend, entwickeln sich meine Skulpturen von innen heraus, nicht über den Kopf. Erst wenn mein Geist ruhig ist und ich innerlich leer bin, kann das Wesentliche an die Oberfläche aufsteigen. Deshalb ist meine Kunst sogar mit der Kettensäge Meditation.»